Ratgeber

Lockdown, Home Office & Co: Unternehmensführung in Zeiten von Corona

Das Jahr 2020 verändert die Welt. Der internationale Stillstand in großen Teilen der Wirtschaft, sich ständig wandelnde gesetzliche Vorschriften und das Garantieren der Sicherheit von Mitarbeitern stellen Führungspersonen vor noch nie dagewesene Herausforderungen. Zwischen Zoom Meetings und schweren wirtschaftlichen Entscheidungen stehen Managern und Abteilungsleitern einige Tipps zur Verfügung, wie sie ihr Unternehmen möglichst stabil durch die Krise führen können.

Chancen und Schwachstellen von Remote Work

Remote Work – also das Arbeiten abseits eines fixen Arbeitsplatzes im Büro – war bereits vor Corona bei vielen Unternehmen ein häufig diskutiertes Thema. Aus dem Trend wurde durch die Pandemie plötzlich eine Notwendigkeit. Führungskräfte stellt diese vor einige gewichtige Änderungen: Management aus der Ferne, Verlust von persönlichen Gesprächen und Kontrollmechanismen sowie technische Schwierigkeiten sind nur einige davon. Wie gut funktioniert die Kommunikation innerhalb eines Teams? Kann ein erfolgreicher Ideenaustausch rein über Telefonkonferenzen stattfinden? Und wie behalten Führungskräfte aus der Distanz einen Überblick über den Fortschritt verschiedener Projekte?

Das Arbeiten im Home Office bietet jedoch auch eine ganze Reihe an Chancen. Mitarbeiter berichten von höherer Produktivität durch den Wegfall des Arbeitsweges und dadurch mehr Zeit für das Privatleben. Auch nach der Krise wünschen sich nach einer Befragung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung mehr als 40 % aller Arbeitnehmer, zumindest einen Tag pro Woche weiterhin vom Schreibtisch in den eigenen vier Wänden aus arbeiten zu dürfen. Produktive, gesunde Mitarbeiter fördern den Aufstieg eines Unternehmens. Remote Work kann langfristig zu mehr Erfolg beitragen.

Praktische Tipps für das Führen auf Distanz

Zu einer der wichtigsten Führungskompetenzen in einer Krise gehört die Fähigkeit der klaren, offenen Kommunikation, welche jeden Mitarbeiter erreicht. Stets für Fragen erreichbar bleiben und aktiv nach Feedback und eventuellen Problemen fragen ist dabei der erste Schritt. Eine wöchentliche Team-Konferenz kann den Raum bilden, in dem offen und transparent über Schwachpunkte und Ziele gesprochen wird. Mitarbeiter brauchen weiters die Möglichkeit eines virtuellen Einzelgespräches mit dem Chef. So kann ganz individuell auf Schwierigkeiten eingegangen werden.

Die Angst vor dem Kontrollverlust auf der Seite der Chefetage tritt in der Krise ebenfalls in den Vordergrund. Einzelne Arbeitsschritte lassen sich nicht mehr überprüfen, zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ist eine neue Art des Vertrauens notwendig. Dabei helfen klar kommunizierte Strukturen und Regeln. Darunter fallen beispielsweise Vorgaben zur Erreichbarkeit oder eine wöchentliche E-Mail zum Projektfortschritt. Misstrauen offen auszusprechen ist hingegen ein demotivierender Faktor, der die Produktivität und das Teamgefühl stark senken kann.

Zu weiteren Themen, wie dem Onboarding neuer Mitarbeiter in der Krise, Kurzarbeit oder dem Umgang der Personalabteilung mit der Kinderbetreuung aufgrund geschlossener Schulen, hat Haufe eine Reihe von Checklisten, Handlungsempfehlungen und rechtliche Übersichten erstellt. Bei allen Punkten ist die Bereitschaft zur Flexibilität gefragt. Da sich manche Situationen von einen Tag auf den nächsten ändern können, sollten Führungskräfte auf alle Eventualitäten eingestellt sein.

Nach der Krise erfolgreich in die Zukunft starten

Es wird Zeit brauchen, bis sich die Weltwirtschaft von Lockdown, Reisebeschränkungen und dem eventuellen Wegfallen von Kunden oder Partnern erholt. Klare Ziele und Visionen sowie Agilität innerhalb der neuen Rahmenbedingungen werden dann zu den wichtigsten Eigenschaften des Managements. Das erlernte Wissen sollte zudem in einem internen Pandemie- und Krisenplan zusammengetragen werden. So kann bei einer erneuten Notfallsituation auf bewährte Taktiken zurückgegriffen werden.

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