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Vom Angestellten zum eigenen Unternehmen

Wer aus einem Angestellten-Verhältnis zu einem eigenen Unternehmen wechselt, muss mit einigen Herausforderungen rechnen. Im Interview spricht Mario Dorsch (Executive and Creative Director liftofff) über die Ausgründung der Marketingagentur liftofff und worauf es bei einem eigenen Unternehmen ankommt.

Was hat Sie dazu inspiriert Ihre eigene Marketingagentur zu gründen?

Selbstständigkeit ist bei mir schon lange, wenn nicht sogar schon immer, ein großes Thema. Mein Vater ist, solange ich denken kann, selbstständig, weshalb ich ebenfalls recht früh (mit 20) in die Selbstständigkeit gekommen bin. Anfangs immer nur neben dem Vollzeit-Job, später als Vollzeit-Job. Der Schritt „zurück“ in die Festanstellung bei Kingline war daher keine einfache Entscheidung. Langfristig bin ich jetzt allerdings froh, diesen Weg gegangen zu sein. Innerhalb der Kingline Group konnte ich von Anfang an meine Abteilung und das Team von Beginn an aufbauen. Da sich Anfang 2023 unsere Ausrichtung stark geändert hat und eine Umstrukturierung nötig war, habe ich überlegt, wie ich als Abteilungsleiter der Marketingabteilung mehr für unser gemeinsames Unternehmen tun kann. Aus dieser Überlegung heraus, ist die Idee entstanden eine Agentur zu gründen, die intern sowie extern Aufträge abwickelt. So haben die Unternehmen unserer Gruppe eine eigenständige Marketingagentur, die perfekt auf die jeweiligen Bedürfnisse eingehen kann. Zusätzlich können wir anderseits organisch mit den Unternehmen unserer Gruppe wachsen. Als Bonus ist unsere Expertise nicht nur auf die Gruppen-Unternehmen beschränkt. Eine Win-Win-Win-Situation sozusagen.

Welche besonderen Erfahrungen oder Fähigkeiten aus Ihrer Zeit als Head of Marketing haben Sie für die Agentur mitgenommen?

Vom Angestellten bis zur eigenen Marketingagentur, dass ist eine Herausforderung.
Vom Angestellten zum erfolgreichen Unternehmensgründer. Foto: © Mario Dorsch von liftofff.

Als Head of Marketing in einer breit gestreuten Unternehmung, wie der Kingline Group, muss man schnell lernen sehr flexibel zu sein und auf jede Frage eine Antwort zu kennen. Ich bin schon als Generalist zur Kingline Group gekommen, dennoch war das anfangs gar nicht so leicht als einziger Marketing-Ansprechpartner und ich stand vor einigen Herausforderungen. Mittlerweile ist mir das in Fleisch und Blut übergegangen und nun kann ich dieses Know-How in die Gründung unserer Agentur mitnehmen. Wir sind nicht nur eine Full-Service Agentur, wir leben Full-Service, weil wir es nicht anders kennen. Das bestimmt nun auch unsere Ausrichtung als Agentur. Zudem hat jeder Bereich unserer Agentur einen oder mehrere Bereichsexperten, was uns dazu befähigt ein generalistisches Angebot mit absolutem Expertenwissen pro zu haben.

Was sind neue Herausforderungen?

Das wohl einfachste an einer Marketingabteilung ist, dass die Aufträge, wie durch Zauberhand, ganz von allein kommen. Und bei einer Größe, wie es unser Unternehmen war, hat es nicht einmal große interne Abrechnungsprozesse gebraucht. Wenn man als Agentur nun aber wirklich erfolgreich sein möchte, muss man Controlling beherrschen und diszipliniert verfolgen. Das heißt: Projektzeiterfassung, Arbeitszeiterfassung, Projektcontrolling & natürlich alles, was man zur Führung eines Unternehmens noch so braucht: Einen Business Plan, Liquiditätsplanung, BWAs & Co. So richtig Spaß macht das natürlich nur, wenn die Zahlen auch entsprechend schwarz sind. Das sind sie lediglich dann, wenn auch die Akquise und die Prozesse dahinter sauber und planbar funktionieren. Ich denke das sind die zwei größten Herausforderungen im Vergleich zum Führen einer Abteilung. Natürlich gibt es da noch viele weitere kleinere und größere, aber darauf freuen wir uns!

Was unterscheidet die Agentur von der internen Marketingabteilung?

Da habe ich wohl oben schon etwas vorgegriffen, kann es aber zusammenfassen: Als Agentur musst du selbstständig Aufträge ranschaffen, da du DEIN Team, DEIN Equipment, DEINE Miete, DEINE Nebenkosten, DEINE Software und vieles mehr selbst bezahlen musst. Als Marketingabteilung gibt deine Geschäftsleitung dir ein Budget mit dem du Arbeiten darfst, das erleichtert einiges. Es fühlt sich ein bisschen so an, wie die erste eigene Wohnung. Jetzt wirst du nicht mehr „durchgefüttert“ und musst nun sehen, wie du klar kommst – Aber wenn man sich so daran zurückerinnert, ist das doch was ziemlich Schönes, oder?

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