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Marktnische Labor: Eine prüfenswerte Geschäftsidee

Jahrelang fristeten Labors hierzulande ein Nischendasein. Doch spätestens seit der Corona-Pandemie ist das Interesse und der Bedarf solcher Einrichtungen vor allem aufgrund der Auswertung von PCR-Tests in Deutschland stark gestiegen. Doch auch abseits von Corona handelt es sich bei der Gründung eines Labors um eine Business-Idee, die sich lohnen kann, denn der Bedarf dafür ist nicht nur im medizinischen Bereich vorhanden. Doch was sind die genauen Voraussetzungen dafür und welche Schritte sind zur Gründung erforderlich? Die Antworten darauf gibt es hier.

Die Voraussetzungen sind branchenabhängig

Der erste Schritt bei der Gründung eines Labors ist die Überlegung, welche Marktnische dadurch abgedeckt werden soll. Denn der Bedarf an Laboreinrichtungen in Deutschland ist zwar grundsätzlich sehr groß, die konkreten Voraussetzungen für die Selbstständigkeit unterscheiden sich jedoch im Detail erheblich.

Für ein medizinisches Labor ist in der Regel ein abgeschlossenes Medizin-Studium oder ein Studium in Naturwissenschaften wie Biologie oder Chemie nachzuweisen. Bei einem chemischen Labor wird hingegen eine abgeschlossene chemische oder chemisch-technische Ausbildung vorausgesetzt.

Rechtzeitig Kontakt mit dem Bauamt aufnehmen

Für ein medizinisches Labor ist in der Regel ein abgeschlossenes Medizin-Studium oder ein Studium in Naturwissenschaften wie Biologie oder Chemie nachzuweisen.
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Für den Betrieb eines Labors gibt es zahlreiche Gesetze und Verordnungen, die für höchste Sicherheitsstandards sorgen sollen. Deshalb sind nicht alle Räumlichkeiten von Haus aus dazu geeignet, sie als Labor zu nützen.

Eine eventuell erforderliche Nutzungsänderung sowie notwendige Umbaumaßnahmen sollten deshalb frühzeitig mit den zuständigen Institutionen abgeklärt werden. Dabei handelt es sich primär um das Bauamt sowie entsprechende Aufsichtsbehörden.

Zu berücksichtigen ist dabei vor allem auch die Inneneinrichtung. In solchen Institutionen sind spezielle Labormöbel wie beispielsweise Labortische und Laborunterschränke sowie Laborspülen und Wägetische erforderlich. Die Kosten dafür müssen auch im Businessplan berücksichtigt werden.

Kooperationen sichern den unternehmerischen Erfolg

Wer ein Labor in Deutschland gründet, sollte den Markt gut kennen. Aktuell gibt es hierzulande rund 1.500 privatwirtschaftliche Laboratorien. Die Hälfte davon ist direkt bei Industrieunternehmen angesiedelt.

Zum Start sollte vor allem der gewünschte Standort ausführlich analysiert werden. Dazu gehört eine Überprüfung, welche Labors mit gleicher oder ähnlicher Ausrichtung bereits vorhanden sind. Wichtig ist aber vor allem ein Check, welche möglichen Kooperationspartner in der Nähe des Standortes vorhanden sind.

Vor allem im medizinischen Bereich kann die Zusammenarbeit mit Fachärzten und Kliniken für eine regelmäßige Auslastung sorgen und damit die dauerhafte Wirtschaftlichkeit des Labors absichern.

Um den Aufwand und die Kosten in der Startphase gering zu halten, bieten sich vor allem Biotech-Parks als Standort für ein Labor an. Denn die dortigen Räumlichkeiten erfüllen nicht nur die entsprechenden Voraussetzungen, um unmittelbar den Betrieb aufnehmen zu können, sondern weisen eventuell auch interessante Synergie-Effekte auf.

Vor dem Start Förderungsmöglichkeiten und günstige Finanzierungen checken

Bevor das Labor eröffnet und das Unternehmen offiziell gegründet wird, muss die Finanzierung gesichert sein. Den Rahmen dafür bietet die Finanz- und Liquiditätsplanung.

Im Zuge dessen ist es wichtig, zu überprüfen, ob es für den eigenen Unternehmenszweck eventuell Förderungen gibt, die dabei in Anspruch genommen werden können. Die ideale Möglichkeit, die dafür erforderlichen Informationen in Erfahrung zu bringen, bietet ein Gründer-Coaching. Je nach Bundesland werden die Kosten dafür bis zu 80 Prozent gefördert.

Nur die wenigsten Start-ups haben das erforderliche Eigenkapital für die Gründung eines Labors. Deshalb ist zusätzlich auch noch Fremdkapital erforderlich. Dieses gibt es in klassischer Form als Kredit von den Banken oder von Investoren.

Auch wenn das Geld eines Investors verlockend klingt, ist dabei zu berücksichtigen, dass dabei ein Teil des Unternehmens abgegeben werden muss und damit die eigenen Einnahmen dauerhaft niedriger ausfallen werden. Ein Kredit ist hingegen nach einigen Jahren abbezahlt. Allerdings kann ein Investor auch erforderliches Know-how oder seinen eigenen Kundenstock mitbringen und so vor allem die Einstiegsphase wesentlich erleichtern.

Eine interessante Finanzierungsmöglichkeit stellt seit einigen Jahren auch Crowdfunding dar. Damit ist die Finanzierung des Vorhabens durch eine Vielzahl unterschiedlicher Geldgeber gemeint. Die Projekte werden dafür in der Regel auf einer entsprechenden Plattform im Internet ausgeschrieben. Beteiligungen sind in diesem Fall auch bereits mit kleinen Summen möglich. Das könnte ein Investment auch für Privatpersonen entsprechend interessant machen.

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