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Gerüste – Einsatzgebiete und Wissenswertes

In vielen Branchen befinden sich Gerüste im täglichen Einsatz. Im Baugewerbe zum Beispiel sind die praktischen Aufstiegshilfen aus dem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Aber auch Maler und Anstreicher, Dachdecker und Fenstermonteure kommen ohne Gerüste nicht aus.

Quelle: pixabay.com/Michael Gaida

Welche Vor- und Nachteile bieten Gerüste

Im Gegensatz zu Leitern bieten Gerüste zahlreiche Vorteile für Unternehmen und Arbeiter. Immerhin können auf einem Gerüst gleich mehrere Personen gleichzeitig arbeiten. Der Sicherheitsaspekt ist ebenfalls nicht außer Acht zu lassen. Ein Gerüst bietet im Gegensatz zu Leitern mehr Standfestigkeit. Ist es richtig montiert, kommt es zu deutlich weniger Unfällen als im Umgang mit Leitern. Außerdem kann man die gesamte Fassade oder das Dach auf einmal anstreichen oder sanieren, ohne dass man ständig Leitern verschieben muss. Die Bretter zum Gehen sind breit genug, sodass ein Herunterfallen weitgehend verhindert werden kann. Allerdings benötigt der fachgerechte Aufbau eines Gerüsts Zeit und Know How. Außerdem spielt der Kostenaspekt eine Rolle. Egal ob man als Unternehmer ein Gerüst kauft oder mietet, die Modelle sind deutlich teurer als eine Leiter. Wer sich für Gerüste interessiert, findet im Onlinefachhandel für Rollgerüste, fahrbare Alu Gerüste und andere Aufstiegshilfen kompetente Ansprechpartner.

Worauf ist beim Aufstellen eines Gerüsts zu achten?

In der Regel zahlt es sich für Unternehmer aus, Gerüste von fachkundigem Personal aufstellen zu lassen. Nur dann kann maximale Sicherheit gewährleistet werden. Besonders wichtig sind dabei folgende Punkte:

  • Das Gerüst sollte nur auf ebenem Untergrund errichtet werden
  • Jede Gefahr des Umkippens ist zur Sicherheit der Arbeiter zu minimieren
  • Bei unebenem Boden sorgen spezielle Ausgleichsfüße für mehr Standfestigkeit
  • Das Gerüst ist möglichst nah an der Wand des Gebäudes zu platzieren, sonst besteht die Gefahr, während der Arbeit möglicherweise in den Spalt zwischen Gerüst und Mauer zu rutschen
  • Die Bretter müssen dick genug sein, um Arbeiter und Material zu tragen
  • Bei Malerarbeiten geht man von eine Tragkraft von 200 Kilogramm pro Quadratmeter aus, bei Bauarbeiten sind sogar 300 Kilogramm empfehlenswert
  • Die Aufstiege sind entsprechend zu sichern – Leitern im Gerüst sollen nur eine maximale Höhe von zwei Metern aufweisen

Weitere Tipps für den Gerüstbau

Möchte man als Unternehmer ein Gerüst aufstellen lassen, sind auch rechtliche Aspekte zu beachten. Der Gerüstbau ist nämlich gesetzlich geregelt. Welche Maßnahmen man für die maximale Sicherheit ergreifen muss, hängt im speziellen vom verwendeten Modell ab. Außerdem ist die gesamte Baustelle entsprechend abzusichern. Besonders heikel ist die Lage, wenn ein Objekt direkt an der Straße saniert werden soll. Dann muss man nämlich nicht nur für die Sicherheit der Arbeiter, sondern auch für die der Anrainer und der Passanten sorgen. Oft müssen Gehwege gesperrt werden. In jedem Fall sind Warnschilder aufzustellen, die auf die Gefahren beim nahen Vorbeigehen am Gerüst hinweisen. Ein wichtiger Punkt ist die Versicherung: möchte man ein Gerüst aufstellen, sollte die Hausversicherung unbedingt darüber informiert werden.

Welche Gerüste gibt es?

Für den Hausbau, die Sanierung und auch für Reinigungsarbeiten an der Fassade kommen unterschiedliche Aufstiegshilfen zum Einsatz. Besonders oft sieht man auf Baustellen fixe Gerüste, die im Boden fest verankert sind. Damit kann man sämtliche Arbeiten vom Bau über den Verputz bis hin zur Dachverkleidung erledigen. Auf kleineren Baustellen oder für kürzer dauernde Wartungsarbeiten werden gerne Rollgerüste eingesetzt. Wie der Name schon sagt, sind diese Modelle mobil und können leicht von einer Baustelle zur nächsten transportiert werden. Bei Rollgerüsten gibt es wiederum Modelle mit oder ohne elektrische Hebebühne. Bei dieser Variante sind besondere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Die Rollen sind mit einer Feststellbremse ausgestattet. Diese muss während der Verwendung immer angezogen sein. Möchte man das Rollgerüst verstellen, dürften sich während des Verschiebens keine Personen auf der Aufstiegshilfe befinden. Außerdem sind sämtliche Werkzeuge und Materialien zu entfernen. Rollgerüste sind praktisch, weil sie schnell aufgestellt und wieder abmontiert werden können. Ein Gerüst besteht in der Regel aus Metallteilen und Holzbrettern. Am häufigsten sind sogenannte Fassadengerüste zu sehen. Als Spezialform ist auch das Hängegerüst zu nennen, das nicht im Boden verankert ist, sondern von oben befestigt wird. Diese Modelle kommen zum Beispiel beim Brückenbau gerne zum Einsatz. Das Gerüst ist übrigens keine Erfindung unserer modernen Zeit.

Überlieferungen belegen, dass bereits in der Antike in Ägypten verschiedene Modelle im Einsatz waren. Nur mit Hilfe eines Gerüstes war es möglich, die riesigen Tempelanlagen und Pyramiden zu errichten. Die bekannten Größen Leonardo Da Vinci und Galileo Galilei interessierten sich Jahrhunderte später ebenfalls für Gerüste und trugen maßgeblich zur Entwicklung von Aufstiegshilfen bei, wie wir sie heute noch kennen.

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