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Rohstoffsicherheit – Viele Risiken und kein Plan B

Köln (ots) – Jedes zweite deutsche Industrieunternehmen beklagt Nachteile gegenüber Wettbewerbern aus rohstoffreichen Ländern. Diese profitierten u.a. deutlich von günstigeren Einkaufspreisen, geringeren Umweltauflagen und größerer Versorgungssicherheit. Jedes fünfte Unternehmen sieht dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, deren Ergebnisse das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) heute in Berlin vorgestellt hat.

Quellenangabe:  Dr. Hubertus Bardt
Quellenangabe: Dr. Hubertus Bardt

Danach befürchtet mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen negative Auswirkungen, wenn zum Beispiel ein Lieferant von Metallen längerfristig ausfällt. Dennoch verfügt immerhin jedes zehnte Industrieunternehmen über keine Absicherungsstrategie für den Fall, dass Rohstofflieferungen ausbleiben. Bei den kleinen Unternehmen steht sogar jede vierte Firma ohne Plan B da. Viele Risiken auf den Rohstoffmärkten können nach Angaben der IW-Forscher nicht von den Unternehmen, sondern nur durch die Politik gelöst werden. Diese müsse durch internationale Freihandelsabkommen gegen Protektionismus, Exportsteuern und ähnlich marktwidrige Tendenzen vorgehen. Die europäischen Länder sollten zudem ihre Politik in Sachen Rohstoffe und Energie besser koordinieren, um bei internationalen Verhandlungen mehr Gewicht zu haben. Zudem gelte es, Recyclingtechniken zu verbessern, Ersatzstoffe zu erforschen und die Materialeffizienz zu erhöhen. Angesichts des hohen Preisniveaus bei Rohstoffen warnen die IW-Forscher vor weiteren Kostenbelastungen der Unternehmen. Ausdrücklich verweisen sie dabei auf die Energiepolitik.

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