Digitale Wirtschaft

Im Portrait: Bloomy Days und die Welt der Online-Blumen

Auch der klassische Einzelhandel hat längst seinen Weg in die digitale Wirtschaft gefunden. Das gilt selbst für Produkte, die intuitiv nicht gerade für den Versand geeignet sind – Blumen sind wohl das beste Beispiel dafür. Dennoch zeigt ein Unternehmen aus Berlin, dass in der heutigen Ära wirklich alles möglich ist.

Aus dem Nichts an die Spitze des Markts

Foto: © istock.com/monticelllo

Frische Blumen zu jeder Jahreszeit, passend zu jedem Anlass und stets in der gewünschten Konstellation: Früher führte der Weg zwangsläufig zum lokalen Floristen oder zum nächsten Gartencenter. Heute ist das jedoch nicht nötig. Der Blumenversand Bloomy Days hat sich auf die vielleicht romantischste Art von Geschäft konzentriert und zeigt seit 2012, dass kreative Lösungen durchaus Schule machen können.

Bloomy Days wurde 2012 von der damals 27-jährigen Franziska von Hardenberg gegründet. Heute ist Bloomy Days längst nicht mehr der einzige Vertreter seiner Art, damals allerdings schon: Bloomy Days galt weltweit als erster Online-Blumenversand. Diesen frühen Status Quo zu behaupten, ist bekanntlich nicht einfach. Die Zahlen zeigen jedoch, dass von Hardenberg und ihrem Team dies gelungen ist. Aktuell werden mehr als 10.000 Blumensträuße in Berlin-Köpenick gebunden und verschickt – pro Monat, versteht sich, denn Bloomy Days gilt weiterhin als Marktführer der aufstrebenden Branche.

Das ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen damals mit 25.000 Euro Startkapital auskommen musste. Für einen Kredit war den Banken das Vorhaben nämlich zu heikel. Dank der Online-Szene war dies jedoch kein Problem: Per Crowdfunding sammelte von Hardenberg innerhalb eines Tages ganze 100.000 Euro ein, der Startschuss für die ambitionierte Geschäftsidee war damit gefallen.

Internationales Wachstum als klares Ziel

Die besonderen Herausforderungen dieses Geschäftsfelds fangen bereits bei der Logistik an, denn im Gegensatz zu Schuhen, Kleidung, Technik und anderen „harten“ Produkten müssen Blumen aufwändig und speziell verpackt werden, um ihr Ziel wohlbehalten zu erreichen. Dazu kommt, dass Blumen immer frisch sein müssen, was durch regelmäßige saisonale Wechsel noch verstärkt wird. Bloomy Days macht auch aus dieser Anforderung eine Tugend, und zwar in Form verschiedener Modelle wie wöchentlichen oder monatlichen Abos, mit denen Kunden ohne weiteren Aufwand durchgehend mit Blumen versorgt werden.

Inzwischen steht Bloomy Days als gestandenes, etabliertes Unternehmen da. Als solches war die Beschaffung von frischem Fremdkapital nur konsequent: 2015 schloss Bloomy Days die A-Finanzierung ab und holte weitere Investoren an Bord. Das Ziel, Blumen europaweit zu verschicken und damit zum internationalen Player zu werden, scheint also keineswegs vermessen zu sein, sondern würde den bisherigen Werdegang perfekt unterstreichen. Die Einstellung von Lucas Bast als CMO Anfang 2016 war ein weiteres Signal in diese Richtung.

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